Gemeindeverwaltung Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Hauptstraße 122
01833 Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach liegt im romantischen Tal der Wesenitz zwischen Dresden, Pirna und Stolpen.
Das 2 km lange Reihendorf Dittersbach vereinigte sich im Jahr 1965 mit Dürrröhrsdorf. Der durch den Dittersbacher Jahrmarkt weit über seine Grenzen hinaus bekannte Ort, welcher einst als größter Jahrmarkt Sachsens galt, bietet außerdem durch seine zahlreichen landschaftlichen Reize, wie zum Beispiel der Park des Dittersbacher Schlosses oder das „Belvedere“ auf der „Schönen Höhe“ Erholung pur für jedes Gemüt.
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in und um Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Auf den Lokator Dietrich zurückzuführen ist der Name des Waldhufendorfes Dittersbach – 1350 als Diterispach erwähnt. Dürrröhrsdorf wurde erstmals 1247 urkundlich als Rudgerdorf in der Urkunde des Königs Wenzel von Böhmen erwähnt. Das Dittersbacher Schloss mit seinem Rittergut, welches im 16. Jahrhundert erbaut wurde, galt als Treffpunkt der deutschen Romantiker mit Beginn des 19. Jahrhunderts. 1829 erwarb der Kunstförderer Johann Gottlob von Quandt die Herrschaft Dittersbach und beeinflusste dessen Umgebung nachhaltig. Als Goetheverehrer ließ er die erste Goethe-Gedenkstätte Deutschlands auf der Schönen Höhe, genannt das Belvedere (318 m ü. NN), errichten. Selbst mit Goethe bekannt, standen beide Männer in regem Briefkontakt miteinander.
Im Turm des Belvedere sind wunderschön gemalte Fresken zu den Goethedichtungen "Der Sänger", "Der Fischer", "Erlkönig", "Geistesgruß", "Der König von Thule" sowie zum "Märchen von der grünen Schlange" gemalt von Carl Gottlieb Peschel, damaliger Professor an der Kunstakademie Dresden, zu bestaunen. Zudem gibt es eine Ausstellung zur Geschichte des Ortes Dittersbach zu erleben. Und nicht zuletzt die Aussicht auf das östliche Erzgebirge, die Randlagen Dresdens, die Sächsische und Teile der Böhmischen Schweiz, die Niederlausitz, auf Städte wie Pirna und Heidenau und viele Ortschaften der Umgebung locken den Gast auf einen Besuch ins Belvedere. Für das leibliche Wohl sorgt die nebenan gelegene Gaststätte „Schöne Höhe“.
Außerdem wurde unter der Leitung Quandts der heute für jedermann zugängliche wunderschöne Schlosspark in romantischem Stil angelegt. Auf einer niedrigen Terrasse an der Mündung des Kalten Baches in die Wesenitz stehen ein Pfarrhaus, eine Kirche und das Schloss unmittelbar beieinander. In der Kirche erklingt eine Silbermannorgel aus dem Jahre 1726. Die zum Rittergut gehörende Hubertuskapelle wurde 2006 komplett restauriert und lädt den Besucher zum Verweilen und Innehalten ein. Das romantische und ruhige Wesenitztal mit seinen gut ausgeschilderten Wanderwegen wird Sie mit seinem Charme verzaubern.
Blumen sind die schönen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat. Johann Wolfgang von Goethe, *28.08.1749 - †22.03.1832, deutscher Schriftsteller
Gemeindegliederung von Dürrröhrsdorf-Dittersbach
Zur Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach gehören die Ortsteile Dobra, Elbersdorf, Porschendorf, Stürza, Wilschdorf und Wünschendorf.
Dobra
Erstmals im Jahr 1247 als „Dobrawe“ erwähnt, liegt Dobra eingebettet zwischen den drei Dobraer Höhen – dem Gemeindeberg, dem Kuhberg und dem als Naturdenkmal anerkannten Breiten Stein. Diese bilden dabei die Angrenzung zwischen der Lausitzer Überschiebung mit dem Zweiglimmergranodionit und dem Elbsandsteingebirge. Der Ort wird damals wie heute durch die Landwirtschaft geprägt, was einige sehr schöne Drei- und Vierseitenhöfe belegen. Die ehemalige Mühle im Tal des Großteiches ist leider seit 20 Jahren nicht mehr im Einsatz, aber dennoch einen Blick wert. Die „Alte Hohe Straße“ (von Torgau kommend bis Prag) und die „Pirnasche-Lausitzer-Straße“ (von Pirna über Dobra und Neustadt bis in die Oberlausitz) sind zwei Verkehrsadern, welche bereits im Mittelalter durch Dobra führten. Von Lohmen nach Dobra wurde 1908/09 eine Staatsstraße gebaut.
Elbersdorf
Elbersdorf an der Wesenitz wurde erstmals 1412 als „Elbistorff“ erwähnt. Die Südhanglage des kleinen Ortes begünstigte schon in der Vergangenheit den Obstanbau, welcher in Elbersdorf betrieben wurde und der auch heute noch eine Rolle spielt. Ein früheres Rittergut (leider nicht mehr erhalten) wird durch die Agrar-genossenschaft bewirtschaftet. Das Ortsbild ist geprägt durch alte, unter Denkmalschutz gestellte Fachwerkbauten, aber auch mehrere Neubauten und ein Wohnbaugebiet sind entstanden. Die Elbersdorfer Mühle war bis 1969 in Betrieb. Die Gaststätte Schöne Höhe mit dem in direkter Nachbarschaft stehenden gleichnamigen Belvedere ist mit 318 m ü. NN der höchste Punkt des Ortes. Zahlreiche Wanderwege, zum Beispiel von Elbersdorf in den Nachbarort Dittersbach, entlang der Wesenitz in einem romantischen, zum Teil mit sehr alten Bäumen bewachsenen Wald bieten Ruhe und Erholung für jedermann. Der links des Flusses verlaufende Weg „Am Bruch“ führt an einem alten Sandsteinbruch vorbei. Auch alte Stauanlagen in der Wesenitz und der Fels, genannt die „Teufelskanzel“ streifen ihren Blick auf diesem reizvollen Wanderweg.
Porschendorf
Erstmals urkundlich erwähnt als „Borsthendorff“ wurde Porschendorf im Jahr 1311. Der zu Porschendorf gehörende Ortsteil Bärreute wurde erstmals 1398 als „Beyerrute“ erwähnt. Gelegen zwischen den Landschaftsschutzgebieten Sächsische Schweiz und Schönfelder Hochland wird es im Nordosten von einem bewaldeten Bergrücken, dem Kuhberg begrenzt. Eine markante Felsgruppe davon ist der „Breite Stein“ mit seinem Blick über das Porschendorfer Tal zu den ersten Felsausläufern der Sächsischen Schweiz bis hin zum Elbtal. Geologisch erwähnenswert ist außerdem, dass hier eine Überschiebung von Sandstein und Lausitzer Granit stattgefunden hat. Der Ort wurde geprägt durch die Landwirtschaft, was noch heute durch zahlreiche renovierte Dreiseitenhöfe belegt wird. Eine steinerne Brücke über die Wesentiz verbindet Porschendorf und Dürrröhrsdorf miteinander und gilt als eine der ältesten Wesenitzbrücken überhaupt (um 1592). Eine Sage über den Nixenstein in der Wesenitz bei Porschendorf besagt, dass sich dort öfters hübsche Jungfrauen gezeigt haben sollen und ein Dorfbewohner, der sich in eine dieser Nixen verliebte, für immer verschwand. Folgt man dem Flusslauf in Richtung Ortsausgang von Porschendorf gelangt man in einen herrlichen Felsengrund, ein Talstück, das auch als Wesentizklamm bezeichnet wird. Der Fernradweg Zittau-Bayreuth führt ebenfalls durch Porschendorf. In der Herrenloge der Kirche Porschendorf befindet sich eine Heimatausstellung zur Geschichte des Ortes und der Kirche. Ein kleines Highlight dieser Ausstellung ist eine Schwertkiefer. Am 17. Oktober 1801 lagerte unter diesem Baum im Liebetaler Wäldchen eine lustige Jagdgesellschaft, wobei einer von ihnen die Zeit nutzte und einige Zeilen in den Stamm der Kiefer schnitzte.
Stürza
Das lang gestreckte Waldhufendorf Stürza wurde 1386 erstmals als „Stercze“ erwähnt und liegt am Rand des Elbsandsteingebirges in einer Senke, durch welche der Stürzabach fließt. Diesen sauberen Bach nutzten im 18./19. Jahrhundert Chemnitzer Leinenfabrikanten um in dessen Wasser Garnbleichen einzurichten. Der Ort selbst besitzt eine kleine Dorfkirche, die bereits 1346 entstanden sein soll. Eine Sage zu den Stürzaer Steinkreuzen berichtet, dass vor mehr als 300 Jahren hinter dem Erbgericht ein Jahrmarkt abgehalten wurde, bei dem zwei Schuhmacher beim Handeln so in Streit geraten sein sollen, dass sie sich gegenseitig totschlugen. Angeblich verlegte man aus diesem Grund den Markt nach Dittersbach.
Wilschdorf
Wilschdorf wurde erstmals 1351 urkundlich erwähnt und besteht aus einem Unter- und einem Oberdorf. Das Waldhufendorf liegt in einer Talsenke eines Nebenbaches der Wesenitz. Der Wilschdorfer Weinberg mit 285 m ist hier die höchste Erhebung und wird zum Obstanbau genutzt. Unter Bischof Johann VI. von Saalhausen wurden um 1510 in Wilschdorf zwei Teiche zur Karpfenaufzucht angelegt. Der Hofeteich, benannt nach dem Stiftspatron „Sankt Donathsteich“ im Oberdorf lädt zum Verweilen ein. Ebenso wurde die Schafzucht des bischöflichen Kammerguts von 345 auf 950 gesteigert. Der Ort besitzt eine schlichte Saalkirche aus dem 13. Jahrhundert, mit einer Sandsteintaufe, gezeichnet mit den Initialen M.S. 1582, welche vermutlich von dem bedeutenden Bildhauer Michael Schwenke (* 1563 - † 1610) aus Pirna stammt.
Wünschendorf
Wünschendorf liegt östlich des Triebenbergs und zieht sich an beiden Talhängen des Oberlaufes der Klemnitz hin. Erstmals 1350 als „das Windische dorf“ erwähnt, zählt der Ort heute ca. 360 Einwohner und gehört seit 1994 zu Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Westlich von Wünschendorf erhebt sich der aus Sandstein aufgebaute Doberberg auf dem ein Kriegerdenkmal platziert wurde. Am Südhang weist der Berg ein Gefälle von fast 100 m auf 500 m Länge auf. Die waldfreie Kuppe auf dem Doberberg bietet einen umfassenden Überblick über die Dörfer, welche eingebettet in der wunderschönen landschaftlichen Umgebung liegen.